Lesepredigten
Festgottesdienst zur "Orgeleinweihung"
Liebe Gemeinde,
das erste orgelartige Instrument, eine „Wasser-Aulos“ oder Hydraulis, wurde um 246 v. Chr. von Ktesibios, einem Ingenieur in Alexandrien, konstruiert. Die Römer übernahmen die Orgel von den Griechen als rein profanes Instrument und untermalten Darbietungen in ihren Arenen mit Orgelmusik. So lässt sich staunend bei Wikipedia alles über die Anfänge der Orgel lesen.
Und nach einer passenden Textstelle für den heutigen Anlass befragt schlägt die KI/ Chat GPT einen Abschnitt aus dem Kolosserbrief vor:
Kolosser 3, 16+17
16 Gebt dem Wort Raum, in dem Christus bei euch gegenwärtig ist. Lasst es seinen ganzen Reichtum unter euch entfalten. Unterweist und ermahnt einander mit aller Weisheit. Singt Gott von ganzem Herzen Psalmen, Hymnen, Loblieder, wie seine Gnade sie schenkt und sein Geist sie euch eingibt. 17 Alles, was ihr tut und was ihr sagt, soll zu erkennen geben, dass ihr zu Jesus gehört. Euer ganzes Leben soll ein einziger Dank sein, den ihr Gott, dem Vater, durch Jesus Christus darbringt.
Dieser Text: Kolosser 3, 16+17 betont Musik als Lob Gottes,
verknüpft sie mit dem Leben in Frieden, Dankbarkeit und Gemeinschaft, ist einladend und positiv - genau richtig für einen Gottesdienst zur Orgelweihe!
Wenn du zusätzlich einen alttestamentlichen Psalm möchtest, der zur Orgel passt, würde ich Psalm 98 empfehlen: „Singt dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder" - auch er spricht von Instrumenten, vom Gotteslob und vom Frieden Gottes für alle Welt.
Möchtest du beide Texte kombiniert als erste und zweite Lesung? Oder einen davon als Grundlage für eine Ansprache?
So wollte mir auch gleich helfen, passende Gedanken zu formulieren. Aber diese KI Predigt hätte vielleicht weniger mit mir und Ihnen zu tun als ich möchte.
Es wäre also viel interessanter, zu wissen, was Sie mit unserer wieder hergestellten Hauptorgel, ja was Sie überhaupt mit Orgelmusik verbinden Es wäre interessant zu erfahren ob es eine bestimmte Orgelmusik gibt, die Sie besonders berührt. Nun kann ich das jetzt nicht von Ihnen allen abfragen, aber vielleicht mögen Sie sich anschließend darüber austauschen.
Was mich anbelangt, so bin ich in einer Kirchengemeinde groß geworden, in der es anfangs gar keine Orgel gab. Es war in einer Neubaukirche in Karl-Marx-Stadt. Die Orgel kam erst später und ich habe sie als Jugendlicher auch nicht vermisst.
Allerdings war eine meiner ersten Jazzschallplatten eine LP mit Orgelmusik und Schlagzeug. Dedication mit dem Merseburger Domorganisten Hans Günther Wauer und dem Schalgzeuger Günther Baby Sommer. Und diese Musik hat mich zutiefst ergriffen und ich war fortan auf Klangsuche nach ähnlichem.
Ähnliches fand ich dann in einem Konzert zu einem Kirchentag mit dem wegweisenden Titel „keine Gewalt“. Wauer an der Orgel und Warnfried Altmann Saxophon, so drückten sie die Gefühlslage der friedlichen Revolution aus. Mit gewaltigem Instrument Gewaltlosigkeit zum Klingen bringen, das hat mich tief beeindruckt und das verbinde ich so unter anderem mit Orgelmusik.
So wünsche ich mir, dass bei aller Musik, die hier bei uns erklingen wird, diese Orgel gern auch mit gewaltiger Musik auch immer wieder an die Gewaltlosigkeit erinnert zu der Christenmenschen aufgerufen sind.
Für mich als Pfarrer bedeutet das auch, danach zu schauen, was in einem Gottesdienst für Lieder gesungen werden. Und so gibt es Texte zu sehr bekannten und gern gesungenen Chorälen, die ich aber nicht einfach singen kann. So behalte ich mir vor, mitunter auch nur die Musik zu hören und manchmal denke ich dann, was Jesus wohl sagen würde.
Nun ich glaube Jesus hätte keine Probleme damit, welche Töne an einer Orgel erklingen und würde sich über alle Klänge von Barock bis Jazz erfreuen, würde wohl öfter klatschen, vielleicht gar manchmal tanzen, wenn Jihoon Song eine Tanzmelodie virtuos aus den Pfeifen lockt.
Und was die Texte von Kirchenchorälen anbelangt, würde er wohl an passenden Stellen seine eigenen singen und uns vielleicht zurufen: Versucht ehrlich zu sein und etwas gnädig miteinander und vor allem „keine Gewalt“.
In diesem Sinn lasst uns heute die Orgel und Gott feiern und uns vornehmen, alles uns mögliche zu tun, dass die Welt
eine friedliche bleibt und dass alle Jahre in denen diese Orgel Bestand haben wird, friedliche Jahre für die Menschen hier in unserer Stadt, in unserem Land sind.
Denn Alles, was ihr tut und was ihr sagt, soll zu erkennen geben, dass ihr zu Jesus gehört.
Und ich ergänze mit dem Wort Jesu aus der Bergpredigt:
Selig sind die Frieden stiften, an ihnen wird man erkennen, dass sie zu Gott gehören. Amen.